Klimaschutz leicht gemacht – Mit weniger Konsum

Klimaschutz leicht gemacht mit weniger Konsum

Dass wir mit Ökostrom und Fahrradfahren das Klima schützen können, ist klar.  Aber was bitte hat weniger Konsum mit Klimaschutz zu tun? Im Gegensatz zu Autos und Kohlekraftwerken produzieren meine neuen Schuhe keine Treibhausgase, oder? Tja, leider doch, und das nicht zu knapp.

Da wären zuerst einmal die Rohstoffe und alles, was nötig ist um am Ende ein Stück Leder oder eine Lederalternative in Händen zu halten. Dann folgt die Produktion des Schuhs mit weiteren Rohstoffen und der Energie, die während des Herstellungsprozesses aufgewendet werden muss. Und schließlich muss mein neuer Schuh auch noch zu mir transportiert werden, oft um den halben Globus.

Tatsächlich macht mein persönliches Konsumverhalten ungefähr 30% meiner CO²-Bilanz aus.

Und dabei sind die Treibhaus-Emissionen unseres Lebensmittelkonsums noch gar nicht einkalkuliert. Es geht hier also nur um den sogenannten „Sonstigen Konsum“ von Dingen wie Kleidung, Schuhen, Möbeln, Deko, Spielzeug, Elektronik-Krimskrams, Büchern und und und. Unsere Wohlstandsgesellschaft mit all ihren Begehrlichkeiten und Bedürfnissen hinterlässt einen gewaltigen Fußabdruck in dieser Welt. Und in unserer Atmosphäre. Vor allem aber einen Abdruck, der noch über Generationen hinaus wirken wird. Wollen wir das?

Das 30te Shirt oder das 40te Paar Schuhe im Schrank im Tausch gegen die Erderwärmung?

Ja, ich weiß, das klingt ziemlich drastisch und überspitzt. Aber im Grunde geht es genau darum. Was, und wie viel brauche ich tatsächlich? Und ist es wirklich schon Verzicht, wenn ich mich schlicht auf das beschränke, was ich zum Leben benötige, und nicht (viel) mehr? Schaffe ich das überhaupt?

Eines ist ganz sicher: Dieser neue Klima-Minimalismus funktioniert nicht von heute auf morgen. Wir müssen uns langsam darauf einstellen gegen den Strom zu schwimmen, denn

unsere derzeitige Gesellschaft basiert auf Wachstum und darauf, dass wir ständig konsumieren.

Wir werden überflutet von (maßgeschneiderter) Werbung, Rabattaktionen, vom Black Friday und dem Weihnachts-Shopping-Wahnsinn. Wir sollen kaufen, „weil wir es uns wert sind“, weil „Schenken Liebe ist“ oder weil wir so eben „Kleidung clever kaufen“. Aus diesem Karussell der bunten Bilder und dem routinierten Belohnungsprinzip des Kaufens einfach auszusteigen ist manchmal gar nicht so leicht. Weniger Konsum will nämlich gelernt sein. Und genau darum geht es.

Wir müssen neue Verhaltensmuster erlernen und Mechanismen üben, die uns im Alltag vor sinnlosem Shopping bewahren.

Zum Beispiel mit Hilfe von tollen Tipps gegen die tägliche Konsumversuchung. Auch eine zeitlich begrenzte Konsumauszeit kann helfen Klarheit darüber zu bekommen, was Einkaufen für uns bedeutet. Geht es um ein echtes Bedürfnis oder steckt vielleicht doch eher eine Ersatzbefriedigung hinter dem ersehnten Shoppingausflug? Durch Reflektion wird Weniger langsam mehr. Zuerst im Kopf und dann im Handeln.

Und weniger Konsum bedeutet weniger Rohstoff- und Energieverbrauch und weniger Transport-Emissionen.

Nicht zu kaufen ist der wichtigste Schritt zum Klimaschutz durch Konsum (Geschenkideen ohne Konsum). Zurück bleiben all die echten Bedürfnissen, also die Dinge, die wir wirklich brauchen. Doch selbst hier ist es möglich klimaschonend zu handeln. Dazu müssen wir uns nur wieder deutlich machen, was hinter jedem einzelnen Produkt in unseren Regalen steckt. Und wir müssen uns vor dem Kauf drei wichtige Fragen stellen:

Geht es auch gebraucht?

Gebraucht zu kaufen schont wertvolle Ressourcen und verlängert die Nutzungsdauer von Dingen. So muss weniger neu produziert werden. Das gilt übrigens auch für Geschenke ;-)…

Gibt es XY auch regional und fair?

Dinge aus der Region zu kaufen reduziert Treibhausgase, weil ein Großteil des Transports wegfällt. Zudem wird in Deutschland und Europa meist mit strengeren Umweltschutzstandards und damit umweltverträglicher produziert.

Auch Fairness ist ein wichtiger Punkt bei Produktionsprozessen und bedeutet in der Konsequenz nichts anderes als Respekt für unsere Mitmenschen, für Tiere und unsere Natur (und hier findet ihr Informationen, was Rassismus mit dem Klimawandel zu tun hat).

Wie langlebig ist das Produkt?

Langlebigkeit schützt vor Neukauf und damit vor der Verschwendung von Ressourcen. Ja, ich lege mich damit auch für längere Zeit fest. Aber etwas von guter Qualität lässt sich auch wieder verkaufen, denn meist werden Dinge von Bestand auch von anderen wertgeschätzt.

Und? Was meint ihr? Klingt die Konsumwende für euch utopisch oder machbar?

Fakt ist, Viel macht nicht automatisch glücklicher und Zufriedenheit lässt sich nicht ershoppen. Es ist Zeit der Veränderung eine Chance zu geben, oder? Und wir alle gestalten die Zukunft unserer Kinder mit.

Mit Klima-Konsum in die Konsumwende!

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Klimaschutz durch weniger Konsum

2 Kommentare bei „Klimaschutz leicht gemacht – Mit weniger Konsum“

  1. […] wie unsere Lebensmittel, Kleidung und Alltagsgegenstände produziert werden, dann können wir eine bewusste Kaufentscheidung treffen. Oder wir können ebenso bewusst entscheiden auf etwas zu verzichten. Das gilt […]

  2. Unser Alltag wird bereits wie im Artikel beschrieben nachhaltig gestaltet, und das fällt überhaupt nicht schwer sondern fühlt sich für mich selbstverständlich an. Oft fühle ich mich machtlos und wütend in Anbetracht des Lebensstils des Großteils der Gesellschaft und frage mich was es bringt wenn ich versuche nachhaltig zu Leben und den Rest der Welt juckts einfach nicht. Aber: positiv denken und am Ball bleiben! Alle Pioniere hatten es anfangs schwer 😉

    Grüßle,
    Feli

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