Kennt ihr eigentlich schon Haarseife?
Haarseife ist eine tolle Alternative zu normalem Shampoo und unsere allerneuste Entdeckung. Mit dieser speziellen Seife werden die Haare nicht nur schön und sauber. Haarseife ist plastikfrei und spart so jede Menge Verpackungsmüll. Klingt gut, oder?
Ich habe meine erste Haarseife geschenkt bekommen und war zugegebenermaßen zunächst ziemlich skeptisch. Seife für die Haare? Die Idee fand ich ehrlich gesagt ganz schön komisch. Das soll funktionieren?
Meine Haarpflege muss vor allem eines sein: Unkompliziert!
Ich bin ein absoluter Haarstyling-Faulpelz. Für mich ist eine Haarkur oder das gründliche Einmassieren von Wässerchen und Haar-Seren kein Gefühl von Wellness, sondern viel mehr ein Graus und ein Gefühl von kompletter Zeitverschwendung. Ich will, dass meine Haare sauber werden und gepflegt aussehen ohne viel Aufwand. Quasi zack-zack und das war auch schon vor den Kindern so.
Mein Shampoo hat diesen Job bisher recht gut erledigt. Warum also etwas Neues ausprobieren, wenn man eigentlich zufrieden ist?
Die Kehrseite von konventionellem Shampoo und Co. ist leider jede Menge Verpackungsmüll.
Hinzu kommt noch, dass viele Produkte aus Drogerien, Supermärkten und Discountern mit schädlichem Mikroplastik belastet sind. Das sind doch ziemlich gute Gründe aufgeschlossen für Shampoo-Alternativen zu sein, oder? Und wenn man bei der Verwendung ein paar Tricks beachtet, dann steht die Seife einem normalen Shampoo in nichts nach. Im Gegenteil. Auf Reisen ist feste Haarseife viel praktischer als flüssiges Shampoo, denn es kann nichts auslaufen. Bei trockener Lagerung ist sie zudem sehr ergiebig (Tipps für hygienische Aufbewahrung von Seife) und ich finde, dass mein feines Haar dank der neuen Pflege sogar deutlich mehr Volumen und Stand bekommen hat.
Klingt gut, oder? Dann kommen hier meine Haarseifen-Tipps:
***
Trick 1: Schäumt die Haarsseife direkt im Haar auf
Ich kann euch nicht erklären warum, aber es macht einen Unterschied, WO ich die Haarseife aufschäume. Am Anfang habe ich sie erst in den Händen aufgeschäumt und dann den Schaum ins Haar gegeben. Das führte bei mir leider zu strähnigem und mattem Haar. Meine liebe Schwägerin wusste Rat. Seit ich die Seife jetzt leicht kreisend direkt ins Haar reibe, und danach aufschäume, ist dieses Problem behoben. Meine Haare fühlen sich wieder sauber und schön leicht an. So wie es sein soll.
Trick 2: Die Saure Rinse
Eine saure was? Nach dem Waschen mit Tensiden und warmem Wasser hilft eine Saure Rinse die Schuppenschicht des Haares wieder anzulegen. Dadurch werden die Haare leichter kämmbar, glatter und glänzender. In Regionen mit hoher Wasserhärte hat sie einen weiteren positiven Effekt. Haarseife bildet mit dem Kalk im Wasser gerne unschöne Ablagerungen im Haar. Das fällt bei der ersten oder zweiten Wäsche meist noch nicht auf. Irgendwann aber werden die Haare strähnig und sehen fettig aus, obwohl sie frisch gewaschen sind. Eine Saure Rinse kann diese Ablagerungen schnell und einfach entfernen. Dazu gebt ihr einfach einmal pro Woche einen Schuß Apfelessig in einen Liter kaltes Wasser und schüttet die Mischung nach dem Waschen über euren Kopf. Kurz einwirken lassen, ausspülen und fertig.
Bei dickerem Haar könnt ihr auch mehr als einen Schuß Essig verwenden und das Ausspülen weglassen. Und keine Angst: Der Essiggeruch verfliegt sobald die Haare trocken sind.
***
Natürlich gibt es auch bei Haarseife viele verschieden Sorten mit Inhaltsstoffen, die auf den Haar-und Kopfhauttyp abgestimmt sind. Mit ein bisschen Geduld ist für jeden und jede etwas dabei. Wir haben mittlerweile drei Hersteller und vier unterschiedliche Seifensorten ausprobiert. Jetzt haben wir endlich die Haarseife gefunden, mit der wir am besten zurechtkommen (hier findet ihr unsere Lieblings-Seife).
Bei der Auswahl unserer Haarseife war uns besonders wichtig, dass sie Palmölfrei ist und wirklich komplett ohne Plastikverpackung auskommt.
Das Schöne ist, dass viele, oft kleine, Hersteller diese Kombination im Internet anbieten. Man muss nur ein bisschen suchen und die richtigen Schlagwörter eingeben. Auch regionale und biologisch angebaute Inhaltsstoffe sind möglich. Das ist ökologisch, nachhaltig und außerdem unterstützt man auch noch kleine lokale Seifenmanufakturen und Händler. Schaut euch doch mal in eurer Umgebung um. Vielleicht gibt es ja sogar bei euch in der Nachbarschaft eine tolle Seifensiederei. Livelifegreen ist auf jeden Fall ein Riesen-Seifenfan und ich bin schon gespannt, was ihr erzählt.
Eine unkomplizierte und ebenso plastikfreie Alternative zu Haarseife ist übrigens festes Shampoo und die wichtigsten Unterschiede von Haarseife und festem Shampoo findet ihr hier.
Viel Spaß, Neugier und Experimentierfreude beim Ausprobieren eurer neuen Haarseife!
Tipps zum Weiterlesen:
- Wie ihr Mikroplastik zuverlässig in Kosmetika erkennen könnt
- Haarseife selber machen? Hier gibt’s ein Seifen-Rezept dafür…
- Ein schönes Rezept für eine Saure Rinse mit Zitronenmelisse
- Warum Palmöl so umstritten ist
- Tolle Tipps für einen nachhaltigen Urlaub, denn da geht noch viel mehr als Haarseife
- Und so klappt auch das Rasieren ohne Müll
Der Tipp mit dem kreisenden Einschäumen ist super… auf diese Idee bin ich auch schnell gekommen und es ist wirklich die beste Methode, die Seife anzuwenden! Ich bin selbst seit Juni überzeugte Seifenschäumerin und von dieser Shampooalternative begeistert
Hallo Moni,
Ja, oder? Ich bin auch total begeistert- Und schön, dass du es genau so machst… warum auch immer, aber so funktioniert es einfach am besten ;-).
Ganz liebe Grüße
Alex
Hallo Alex,
danke für diesen interessanten Beitrag. Ich habe bisher noch keine Erfahrungen mit Haarseife, werde sie nun aber einmal ausprobieren. Ich selbst bin vor einiger Zeit auf Zahnöl gestossen und nutze dieses nun aus voller Überzeugung als Zahncreme-Ersatz. Hast du das auch schon einmal ausprobiert? Vielleicht wäre das ja auch etwas für dich!?
Liebe Grüße,
Anna
Hallo liebe Anna,
das freut mich, dass du Lust bekommen hast Haarseife mal auszuprobieren.
Zahnöl klingt auch spannend. Ist das auch was für sehr empfindliche Zähne?
Alles Liebe und eine wunderbare Vorweihnachtszeit 😉
Alex
Hallo Alex,
ja, das ist absolut auch etwas für empfindliche Zähne und rein pflanzlich. Bin total begeistert und auch meine Kinder nutzen es inzwischen. Hab es schon vielfach weiterempfohlen. Zunächst gibt es skeptische Blicke, aber wenn es erst probiert wurde, sind viele dabei geblieben.
Wünsche dir auch schöne Feiertage!
Liebe Grüße, Anna
Bei meinen Haarlocken habe ich bis jetzt leider keine ideale Haarseife finden können. Trotz der sauren Rinse bleiben die Haare sehr schwer und brauchen ewig, bis sie trocken sind. Ich kann die Haare dabei noch nicht mal mehr durchkämmen… Hat vielleicht jemand unter Euch einen Tipp für Menschen mit krausigen Haarlocken?
Hallo liebe Judith,
leider kann ich dir nicht helfen. Meine Haare sind nämlich das Gegenteil von deinen. Eher dünn und glatt ;-). Aber solltest du bei Facebook sein, dann such doch mal nach einer Haarseifegruppe. Die gibt es tatsächlich und da ist bestimmt jemand dabei, der Erfahrungen mit krausem Haar gemacht hat.
Liebe Grüße und viel Glück bei deiner Suche
Alex
p.s. Und vielleicht schreibst du mir ja nochmal, wenn du fündig geworden bist?
Hast du schon mal versucht, mehr als einen.Schuss Apfelessig für die Saure Rinse zu verwenden? Meine Haare sind leicht wellig und fühlen sich bei unseren kalkigen Wasser mit zu wenig Essig recht spröde an. Hab ein bisschen experimentieren müssen, bevor ich die richtige Mischung für meine Haare gefunden habe (drei EL Apfelessig auf einen Liter kaltes Wasser und NICHT AUSSPÜLEN – einfach kurz ausdrücken und Lufttrocknen). Alles Liebe!
Oh Danke liebe Veronika!
Toller Tipp! Ich habe glatte und eher feine Haare da reicht ein Schuss Essig aus. Aber ich denke es werden sich einige über deinen Tipp freuen ;-).
Liebe Grüße
Alex
[…] → Click Here ← […]