Gründe für ein Fest gibt es das ganze Jahr. Egal, ob Geburtstag, Taufe, Sommeranfang, Herbstfest, Kindergarten- oder Schulstart. Wir alle feiern gerne. Die Kehrseite der Medaille sind leider meist Berge von Müll. Partygeschirr, Servietten und Co. werden nur einmal benutzt und wandern dann in die Tonne. Dabei ist es so einfach einen anderen, nachhaltigeren Weg zu gehen. Feiern nach dem ZeroWaste Prinzip.
ZeroWaste feiern? Mit diesen Tipps klappt es bestimmt!
Ich habe euch hier 10 Tipps für ein grünes Fest zusammengestellt, die Ressourcen schonen und leicht umzusetzen sind. Für einige der Vorschläge muss man zunächst einmal mehr Geld investieren als für die Alternative zum Wegwerfen. Auf lange Sicht gesehen bietet Wiederverwendbares jedoch nur Vorteile. Und so spart man am Ende sogar Geld und viel Platz in der Mülltonne.
Und so geht Feiern ohne unnötigen Müll!
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#1 Einmalgeschirr
Vergesst Partygeschirr aus Plastik und Pappe und benutzt statt dessen wiederverwendbares Besteck aus Metall und echtes Geschirr. Mein Favorit sind Teller und Schüsseln aus schnell wachsenden Bambus- und Maisfasern. Das Material ist leicht, unzerbrechlich und biologisch abbaubar. Pro Teller müsst ihr ca. 7 € investieren. Im Set geht es jedoch oft günstiger.
Wer kein Geld ausgeben kann oder will, für den gibt es noch eine Alternative. Bittet einfach eure Gäste ihr eigenes Picknick-Geschirr mitzubringen. Ihr werdet überrascht sein, aber die allermeisten haben damit absolut kein Problem. Weniger Müll UND weniger zum Tragen. Das klingt fast zu perfekt, oder?
#2 Plastikbecher
Vergesst auch Becher zum Wegwerfen. Sie sind nicht nur Verschwendung von wertvollen Ressourcen, sondern zudem noch unpraktisch. Einfache Schraubdeckelgläser sind kostenlos, extrem stabil und fest verschließbar. Der beste Schutz gegen hungrige Wespen und tollpatschige Kleinkinder, die über die Picknickdecke stolpern. Wer Angst vor Scherben hat kann auf die unzerbrechliche Alternative aus Bambus zurückgreifen.
#3 Mehrwegflaschen
Wir benutzen zum Picknick am liebsten Mehrwegflaschen aus Glas. Die sind zwar ein bisschen schwerer, aber dafür ist Glas gesund, geschmacksneutral und stabil. Ihr habt richtig gehört. Bislang ging uns nie eine einzige Flasche zu Bruch. Solltet ihr dennoch Flaschen aus Plastik bevorzugen, achtet auf jeden Fall darauf die dickwandigen Mehrwegflaschen zu kaufen. Dünnwandige PET-Flaschen sind zwar Pfandflaschen, sie werden aber nur ein einziges Mal verwendet. Danach landen sie im Müll und der größte Teil davon wird verbrannt und nicht, wie viele denken, recycelt.
#4 Muffins, Eis und Co.
Kinder lieben Süßes, nicht nur beim Feiern. Für Muffins gibt es wiederverwendbare Backförmchen aus Blech oder Silikon. Das spart Wegwerfförmchen aus chemisch beschichtetem Backpapier. Qualitäts-Silikoncups sind für ca. 1 € das Stück in allen Farben des Regenbogens zu bekommen. Hübsch UND umweltfreundlich. Für Desserts gilt: Selbermachen ist besser als kaufen und spart Müll. Statt dem einzeln in Plastik verpackten Eis oder Schokopudding gibt es Selbstgemachtes, bei dem man weiß was drin ist. Zum Beispiel gefrorenen Früchtejoghurt aus der Silikoneisform oder Mousse au chocolat aus dem Glas. Ganz ohne Müll.
#5 Papierservietten
Zugegebenermaßen sind Papierservietten hübsch anzusehen. Schade nur, dass sie so schnell im Müll landen, oder? Servietten aus Stoff erfüllen den selben Zweck. Nur länger. Wer es individuell mag, der kann sich einfarbige Stoffservietten selbst färben oder bedrucken. Der Preis für Bio-Baumwoll-Qualität liegt bei ca. 4 € pro Stück. Sehr viel günstiger ist die DIY-Variante. Einfach aus Baumwollstoff-Resten mit einer Zickzack-Schere Quadrate ausschneiden. Als Maß finde ich eine Kantenlänge von 30 cm perfekt.
#6 Kerzen
Echte Nachhaltigkeit bei Kerzen ist leider schwer zu erreichen. Die meisten Kerzen sind aus Paraffin, das aus Mineralöl gewonnen wird. Stearinkerzen werden aus pflanzlichen und tierischen Fetten hergestellt. Für Stearin kommt in großen Mengen Palmöl zum Einsatz. Palmöl ist zwar ein nachwachsender Rohstoff, dennoch ist er ökologisch gesehen hoch umstritten. In den Tropen werden dem Anbau von Ölpalmen jährlich riesige Flächen Regenwaldes geopfert. Wir alle sollten Kerzen viel bewusster gebrauchen und verbrauchen. Sie kosten unsere Umwelt oftmals einen hohen Preis. Für ein grünes Fest sollten wir daher mit Kerzen sehr sparsam umgehen und auf Teelichter in Aluminium gänzlich verzichten. Am ökologischsten sind selbstgegossene Kerzen aus Wachsresten, oder gekaufte aus Stearin mit Bio-Palmöl oder Bio-Bienenwachs. Letztere sind im Christbaumkerzen-Format schon für ca. 1,50 € das Stück erhältlich.
#7 Dekoration
Auch bei der Dekoration eures Festes lässt sich jede Menge unnötiger Müll sparen. Weniger ist mehr. Ein leckerer Geburtstagskuchen ist für Kinder meist die schönste Dekoration. Wer beim Feiern trotzdem mehr will, dem sei eine Wimpelkette aus Stoff empfohlen. Selbstgemacht oder gekauft lässt sie sich beliebig oft wiederverwenden und macht sich den Rest des Jahres gut als Accessoire im Kinderzimmer.
#8 Seifenblasen
Seifenblasen sind wunderschön und machen nicht nur Kindern einen Riesen-Spaß. Alle Eltern haben sicher mehr als nur ein Fläschchen zu Hause. Wenn die Flüssigkeit aufgebraucht ist, dann auf keinen Fall das Plastikröhrchen wegwerfen. Das kann man nämlich ganz einfach mit selbstgemachter und ökologisch verträglicher Lauge wieder auffüllen. Alle Zutaten hierfür findet ihr in eurem Bioladen oder in der Drogerie.
Mein ultimatives Seifenblasen-Rezept: 300 Milliliter destilliertes Wasser, 90 Milliliter Bio-Spülmittel, 40 Milliliter Bio-Maissirup
#9 Luftballons
Bei Luftballons sollte man beim Einkauf auf das Material achten. Ballons aus 100% Naturkautschuk sind biologisch abbaubar. Am Besten wäre es zusätzlich Bio-Qualität zu wählen. Hier gibt es 25 Stück für ca. 5 € zu kaufen. Eine tolle Upcycling-Idee für schrumplige Ballons ist übrigens meine DIY-Konfettikanone für noch mehr Spaß beim Zero Waste Feiern.
#10 GiveAway
Kein Kindergeburtstag ohne GiveAway. Oder geht es vielleicht doch ohne das kleine Gastgeschenk? Diese Frage darf auf jeden Fall gestellt werden. Meist bestehen die Mitbringsel zu 70% aus Plastik-Kleinkram. Der Rest sind Süßigkeiten. Portioniert und einzeln in Folie abgepackt. Das braucht kein Kind, und die Billigspielsachen sind meist nach kürzester Zeit ein Fall für den Mülleimer.
Wer dennoch nicht darauf verzichten möchte, der kann leicht einen nachhaltigeren Weg einschlagen. Weniger ist auch beim Gastgeschenk mehr. Bemalte oder bedruckte Butterbrotpapier-Tütchen verwandeln sich zum Beispiel in hübsche und sehr günstige Geschenktütchen, und ein hochwertigeres Geschenk oder eine selbstgemachte Kleinigkeit ist immer besser als fünf klapprige Plastikteile. Für Süßes gilt lose und unverpackt. Meidet die doppelt und dreifach verpackten Einzelpackungen, die die Industrie meist speziell für Familien mit Kindern produziert.
Wer diese einfachen Grundsätze berücksichtigt macht nicht nur Kinderherzen glücklich. Auch unsere Umwelt wird sich freuen.
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So ihre Lieben, jetzt gibt es noch einen kleinen Extra-Tipp von mir. Ich habe nämlich vor Kurzem einen wunderbaren kleinen Online-Shop entdeckt, dessen Sortiment mein grünes Herz höher schlagen lässt. Hier findet ihr nicht nur biologisch abbaubare und faire Luftballons, und ökologische Seifenblasen, sondern auch nachhaltige Gastgeschenke und Bastelutensilien für eure Kleinen (und Großen). Besonders schön fand ich zum Beispiel die fairen Wimpelketten und Täschchen zum Selberbemalen. Und hier geht’s zu Little Greenie.
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Viel Spaß beim Feiern! Und auf ein grün(er)es Fest!
Tipps zum Weiterlesen:
- Ein spannender Artikel zum Thema Müll aus der Zeit Online
- Hier gibt’s noch mehr Starthilfe für ein Leben ohne Müll und ohne Plastik
- Und hier findet ihr Tipps für ein bisschen Weniger ist mehr zum Kindergeburtstag, statt dem meist üblichen Geschenkerausch 😉
[…] Egal, ob als Becherlupe für die Kinder, als Geschenkverpackung, für den Coffee to go oder als wespensicheres Trinkglas beim Kindergeburtstag oder beim Picknick. Marmeladegläser sind meine absolute Allzweck-Waffe. […]
[…] In Sachen Nachhaltigkeit war der Tag vielleicht nicht perfekt, aber vieles habe ich doch so umgesetzt, wie ich es mit gutem Gewissen verantworten kann. Mehr Tipps zum müllfreieren Feiern findet ihr ansonsten auch bei Alex! […]
Hi Alex,
super schöner Beitrag. Ich habe noch einen Tipp zum Thema. Kids stehen ja total auf Strohhalme, aber die aus Plastik sind natürlich null nachhaltig. Unter green-and-fair.de/konsum/plastikstrohhalm-alternativen habe ich viele tolle Alternativen gesehen. U.a. kann man Nudeln als Trinkhalme verwenden. Also einfach lange Makkaroni kaufen und fertig. Wenn man die dann noch mit Lebensmittelfarbe anmalt, hat man super schöne Alternativen zu den Plastikstrohhalmen.
Viele Grüße
AIina
Liebe Alina,
Wie konnte ich nur Strohhalme vergessen :-D!
Vielen Dank dir. Und Danke auch für den Link. Da schau ich gleich mal rein.
Alles Liebe
Alex